Ihre Scheide juckt oder brennt? Sie leiden unter wiederkehrenden Blasenentzündungen? Möglicherweise haben Sie auch einen unangenehmen Ausfluss bemerkt und Sex bereitet Ihnen Schmerzen? Das können Hinweise auf eine Störung der Vaginalflora sein. Eine gesunde Scheiden- oder Vaginalflora ist wichtig, um uns vor Infektionen und Entzündungen zu schützen. Dazu sind bestimmte Bakterien notwendig, vor allem die Laktobazillen oder Milchsäurebakterien. Viele Einflüsse können das natürliche Gleichgewicht in der Scheide stören. Dadurch sinkt die Zahl der Milchsäure-Bakterien in der Scheide und der pH-Wert ist höher, als er sein sollte (über 4,4). Ein so hoher, basischer pH-Wert begünstigt das Wachstum von Krankheitserregern.
Mögliche Ursachen einer gestörten Vaginalflora
- Antibiotika-Einnahme
Jedes Antibiotikum kann sich auch auf Ihre Scheidenflora auswirken. Die „guten“ Bakterien (wie eben die Milchsäure-Bakterien) werden, ebenso wie die krankmachenden Bakterien, von dem Antibiotikum erfasst und getötet. Das passiert auch in unserem Darm, weswegen zum Beispiel Durchfälle und Verdauungsstörungen nach Antibiotikaeinnahme zu beobachten sind.
Hormonschwankungen wie in den Wechseljahren, in der Schwangerschaft und Stillzeit, aber auch unter der Einnahme der Antibabypille können die Scheidenflora erheblich stören. Dafür verantwortlich sind die Hormone Östrogen und Progesteron und deren empfindliches Zusammenspiel. Für schwangere Frauen ist eine gesunde Scheide mit intakter Intimflora besonders wichtig. Ist die Scheidenflora bei Schwangeren gestört, können sich Krankheitserreger ausbreiten und das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt wie bei einer bakteriellen Vaginose kann ansteigen.
- Stress und Immunschwäche
Stress, seelische Belastungen oder auch Infektionskrankheiten gehören zu den Faktoren, die die körpereigene Abwehr im Intimbereich schwächen können. Dann haben Pilze und „krankmachende” Bakterien ein leichtes Spiel.
- Scheidenspülungen
Scheidenspülungen oder Vaginalduschen sind beliebt, weil viele Frauen meinen, dadurch die Scheide besonders sauber halten zu können. Doch solche Spülungen sind eher schädlich, weil die natürliche Besiedelung der Scheide mit Milchsäure-Bakterien gestört und die Haut in der Scheide zum Teil stark gereizt wird.
- Alkalische Körperflüssigkeiten
Blut, Sperma, Fruchtwasser und der Wochenfluss nach der Geburt sind alkalische Flüssigkeiten mit einem pH-Wert von 7,4. Unsere Milchsäurebakterien gleichen normalerweise dieses alkalische Milieu wieder zu dem gewünschten sauren pH-Wert von 4,4 aus. Ist die Scheidenflora jedoch geschwächt, geht das nur langsam oder gar nicht. Das basische Milieu kann das Wachstum von Krankheitserregern begünstigen.
Der Aufbau der Vaginalflora
Besonders wichtig für eine gesunde Scheide sind Laktobazillen (Milchsäurebakterien). Diese stäbchenförmigen Bakterien, die Zucker in Milchsäure umwandeln, schaffen das saure Milieu der Vagina mit einem niedrigen pH-Wert von etwa 3,8 – 4,5. Dank dieser sauren Umgebung können Krankheitserreger nur schlecht oder gar nicht wachsen.
Die Scheidenflora ist stark vom weiblichen Sexualhormon Östrogen abhängig. Der Östrogenspiegel schwankt während unseres Zyklus. Während und kurz nach der Periode ist er niedriger, damit haben wir auch weniger Laktobazillen in der Scheide. Im weiteren Verlauf des Zyklus steigt die Menge des Östrogens ebenso wie die Milchsäurebakterien wieder an.
In den Wechseljahren sinkt unser Östrogenspiegel, das kann auch die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht bringen.
Symptome einer gestörten Vaginalflora
- Juckreiz und Brennen
- Rötungen
- Unterleibsschmerzen
- ständiger Harndrang, oft mit Schmerzen beim Wasserlassen
- Ausfluss (möglicherweise übelriechend, weißlich oder krümelig)
- Schwellungen
- wiederkehrende Blaseninfektionen
Diese Beschwerden können auch ein Anzeichen dafür sein, dass Sie an einer Blasenentzündung, einer Scheidenentzündung oder auch an einer Pilzinfektion leiden. Eine weitere Erkrankung, die durch eine veränderte Scheidenflora entstehen kann, ist die bakterielle Vaginose. Ein typisches Symptom ist ein meist grau-weißlich und unangenehm „fischartig“ riechender Ausfluss. Grund dafür sind bestimmte Stoffe, die „stinkende“ Bakterien bilden. Genau genommen ist die bakterielle Vaginose eine Fehlbesiedlung der Scheide mit unerwünschten Bakterien.
Was können Sie selbst gegen Scheideninfektionen tun?
Eine zucker- und kohlenhydratreiche Ernährung kann sich nach meinen Erfahrungen negativ auf Ihre vaginale Gesundheit auswirken. Viel Zucker fördert das Wachstum von krankheitserregenden Pilzen im Darm, die beim Gang zur Toilette in die Scheide gelangen können. Ungeschützter Sex mit häufig wechselnden Partnern ist generell ein Gesundheitsrisiko, und steigert durch den Kontakt mit verschiedenen Bakterien das Risiko einer Scheideninfektion. Auch der sofortige Wechsel zwischen Anal- und Vaginalverkehr ist aus dieser Hinsicht problematisch zu sehen.
Wie kann ich Sie bei Verdacht auf eine Störung der Vaginalflora in meiner Praxis in Rosdorf unterstützen?
Ich setze in meiner Praxis auf eine ganzheitliche Betrachtung Ihrer Beschwerden und kläre unter anderem Ihren Hormonstatus, Ihre Krankheitsgeschichte und auch Ihre Darmflora ab. Wir gehen den Ursachen gemeinsam auf den Grund, immer mit dem Ziel, Ihre Beschwerden zu verringern und Ihre Lebensqualität zu erhöhen.
Haben Sie noch Fragen oder möchten Sie einen Termin in meiner Praxis in Rosdorf bei Göttingen vereinbaren? Sprechen Sie mich einfach an, ich freue mich auf Sie.