Frauenheilkräuter

Frauenheilkräuter

Sie interessieren sich für einen natürlichen und gesunden Lebensstil? Sie würden gerne mehr wissen, wie Sie so manches Unwohlsein ohne die Chemiekeule in den Griff bekommen können? Herzlich willkommen bei meinem Blog zum Thema Frauenheilkräuter!

Das Wissen um die Kraft der Kräuter ist alt und erlebt gerade einen großen und berechtigten Aufschwung. Auch die Schulmedizin setzt verstärkt auf pflanzliche Wirkstoffe, seit in den letzten Jahrzehnten verstärkt in diese Richtung geforscht wurde.

Die Inhaltsstoffe und ihre Wirkung

Heilkräuter enthalten viele verschiedene Inhaltsstoffe, hier finden Sie eine kurze Übersicht der wichtigsten:

Phytohormone

Phytohormone sind hormonartige Stoffe, die in Pflanzen vorkommen. Diese natürlichen Pflanzenhormone kommen in der Naturheilkunde beispielsweise bei Beschwerden in den Wechseljahren zum Einsatz.
Bekannt sind besonders die Isoflavonoide und Flavonoide, die vor allem in Soja enthalten sind. Diese Stoffe zählen zur Gruppe der Phytoöstrogene. Da in den Wechseljahren der Östrogenspiegel sinkt, können diese Flavonoide zur Linderung des Hormonmangels beitragen. Allerdings kann Soja aber bei einigen Frauen Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen.

Ätherische Öle

Ätherische Öle kennen wir alle. Sie kommen in vielen Pflanzen vor und dienen als Lockstoff für Insekten. Die Öle riechen nicht nur gut (denken Sie an Lavendel, Salbei oder Minze), sondern sind auch in hohem Maße antibakteriell und entzündungshemmend. In der Naturheilkunde werden sie vor allem zur äußeren Anwendung eingesetzt.

Alkaloide

Alkaloide sind Stickstoffverbindungen, die vor allem in der Tollkirsche und der Alraune vorkommen. Ein Mythos besagt, dass die Tollkirsche den Hexen das Fliegen ermöglicht haben soll. Alkaloide können gut gegen Schmerzen wie Regelschmerzen helfen, sind aber wegen möglicher starker Nebenwirkungen mit großer Vorsicht zu dosieren. Man vermutet auch eine mögliche erbgutschädigende Wirkung, weswegen Schwangere alkaloidhaltige Heilkräuter meiden sollten.

Bitterstoffe

Bitterstoffe unterstützen vor allem unsere Verdauung. Sie werden hauptsächlich über die Mundschleimhaut aufgenommen. Wenn Sie einen Tee aus Bitterstoffen trinken, sollten Sie ihn möglichst nicht süßen, damit die Aufnahme nicht gestört wird. Auch bei Eisenmangel können Bitterstoffe für die Aufnahme von Eisen im Darm helfen.

Vitamine

Viele Wildkräuter haben einen besonders hohen Vitamingehalt. Ringelblume, Löwenzahnblüten, Kapuzinerkresse und Sanddorn enthalten beispielsweise sehr viel Provitamin A. Sanddorn oder Acerola sind wiederum sehr reich an Vitamin C sind.

Gerbstoffe

Gerbstoffe heißen so, weil sie früher zum Gerben von Leder eingesetzt wurden, da sie stark austrocknende Eigenschaften besitzen. Diese Eigenschaften schätzen wir noch heute in der alternativen Medizin. Darüber hinaus wirken Gerbstoffe auch gegen Viren und Bakterien. Der Frauenmantel oder auch Eichenblätter sind stark gerbstoffhaltig.

Frauenkräuter bei Kinderwunsch

Familienplanung und Kinderwunsch sind große und wichtige Themen. Bestimmte Heilpflanzen können die Fruchtbarkeit sanft und nachhaltig zu unterstützen. Sie können den weiblichen Zyklus, die Eireifung und damit auch die Fruchtbarkeit beeinflussen. Dabei ist es wichtig, die jeweiligen Kräuter auf die Zyklusphase abzustimmen. Gerne unterstütze ich Sie dabei in meiner Praxis in Rosdorf bei Göttingen.

Mönchspfeffer (Vitex agnus castus)

Mönchspfeffer ist in puncto Frauenheilkunde in echter Alleskönner. Auch bei
Kinderwunsch lässt er sich sehr gut verwenden. Allerdings sollten Sie darauf achten, ihn vor allem in der zweiten Zyklushälfte einzusetzen. Dann kann er die Einnistung des Eis durch Stimulierung des Gelbkörperhormons Progesteron (Gestagen) unterstützen. Außerdem kann er Prolaktin senken, das gebildet wird, wenn wir viel Stress haben. Ein zu hoher Prolaktin -Spiegel kann eine Einnistung des befruchteten Eis verhindern.

Bitte beachten Sie, dass der Mönchspfeffer einige Zyklen lang eingenommen werden sollte, um seine volle Wirkung zu entfalten.

Frauenmantel (Alchemilla)

Der Frauenmantel steht dem Mönchspfeffer bei der Vielseitigkeit in der Frauenheilkunde um nichts nach. Wenn Sie gerade mitten in der Familienplanung sind, sollten Sie den Frauenmantel während des gesamten Zyklus einsetzen. In der ersten Zyklushälfte kann er nach den Erfahrungen der Naturheilkunde positiv auf den Eisprung einwirken. In der zweiten Zyklushälfte wiederum kann er die Produktion des Gelbkörperhormons FSH günstig beeinflussen und kann so die Einnistung des Eis in der Gebärmutter fördern.

Schneeballbaum (Viburnum)

Die Naturheilkunde verwendet vom Schneeballbaum vor allem die Rinde. Die Schneeball- Urtinktur soll die Gebärmutter kräftigen. Die empfohlene Dosierung ist in homöopathischen Dosen, denn die Alkaloide im Schneeball können zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen führen.

Eisenkraut (Verbena officinalis)

Eisenkraut ist schon seit der Antike als Frauenkraut bekannt. Mittlerweile weiß man, dass die Inhaltsstoffe sich positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken können.

Tigerlilie (Lilium Tigrinum)

Die Tigerlilie kennen wir unter anderem aus der TCM, wo sie bei Kinderwunsch eingesetzt wird. Sie verfügt über hormonstimulierende Eigenschaften und kann so ausgleichend auf den Hormonhaushalt wirken. Bei Kinderwunsch empfiehlt sich die Einnahme vor allem in der zweiten Zyklushälfte.

Welche Heilkräuter Ihrem Kinderwunsch schaden können

Manche Heilkräuter können die Einnistung des Eis verhindern. Diese Kräuter sollten Sie meiden, wenn Sie gerne schwanger werden möchten:

  • Fenchel
  • Frauenwurzel
  • Kamille
  • Katzenminze
  • Klette
  • Petersilie
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Selleriesamen
  • Sennesblätter
  • Wacholder
  • Zimt

Heilpflanzen bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden

Bitte beachten Sie, dass Ihr/-e Frauenärztin/-arzt und/oder Ihre Hebamme die geeigneten Ansprechpersonen für Schwangerschaftsbeschwerden sind. Die Hinweise auf die unten folgenden Heilpflanzen sind nur unterstützend und sollten nicht als Ersatz für einen Termin beim Arzt dienen!
Brennnessel kann beispielsweise – in ausgewogener Dosierung als Tee – gegen Wassereinlagerungen helfen. Kamille und Ingwertee wiederum können die Schwangerschaftsübelkeit in den ersten Wochen bekämpfen, wenn sie maßvoll als Tee getrunken werden.

Sehr oft wird auch Tee aus Himbeerblättern empfohlen. In den letzten Wochen der Schwangerschaft kann er das Wohlbefinden positiv beeinflussen. In der Frühphase der Schwangerschaft sollten Sie Himbeerblätter-Tee jedoch nicht anwenden.

Frauenkräuter beim Stillen

Auch für die Stillzeit hat Mutter Natur eine Vielzahl von Kräutern parat, die sich positiv auf die Milchbildung auswirken oder beim Abstillen helfen können.

Für diese Kräuter gilt dasselbe wie für die Einnahme während der Schwangerschaft: Bitte sprechen Sie das mit Ihrer Hebamme oder Ihrer/-m Arzt ab!

Walnussblätter

Walnussblätter kennt man schon lange Zeit als natürliche Hilfe beim Abstillen. Die Gerbsäuren in helfen, die Milchproduktion langsam zu senken.

Salbei

Salbeitee kann Sie ebenfalls beim Abstillen unterstützen.

Kümmel

Kümmel wiederum gehört zu den milchbildenden Frauenkräutern. Darüber hinaus kann er helfen, den Geschmack der Milch zu verbessern. Sicherlich kennen Sie Kümmel auch als Bestandteil jedes Stilltees, denn er schützt das Baby vor Blähungen.

Fenchel

Fenchel regt wie Kümmel den Milchfluss an und wirkt auch beruhigend auf den Magen des Babys.

Heilkräuter bei Menstruation und PMS

Jede Frau, die unter Menstruationsbeschwerden leidet, kann das nachvollziehen: Sanfte Hilfe ist gefragt. Somit gehört das Thema „Monatsblutung und PMS“ seit jeher zu den wichtigsten Themen der Frauenkräuter. Wichtig in diesem Zusammenhang ist mir, dass es einige Kräuter gibt, die in höherer Dosis giftig sind und/oder zu einem Abort führen können. Bitte sehen Sie von Selbstversuchen bei diesen Pflanzen ab!

Mönchspfeffer

Mönchspfeffer kann ausgleichend und harmonisierend wirken, vor allem bei PMS. Die in Mönchspfeffer enthaltenen Phytohormone wirken einem eventuellen Östrogenüberschuss entgegen.

Salbei und Rosmarin

Diese beiden Kräuter können den Blutfluss anregen, weswegen sie in den ersten Monaten einer Schwangerschaft unbedingt gemieden werden sollten!

Schafgarbe

Schafgarbe kann zu starke Blutungen regulieren.

Kamille, Salbei und Gänsefingerkraut

All diesen Heilpflanzen werden krampflösende Eigenschaften zugeschrieben, weswegen sie gerne bei starken Regelschmerzen eingesetzt werden.

Die Wechseljahre und ihre Kräuter

Die Wechseljahre gehören zu den bekannten Einsatzbereichen der pflanzlichen Unterstützung. Schweißausbrüche, Depressionen, Stimmungsschwankungen, Gelenkschmerzen oder auch Schwindelanfälle können zu den unerwünschten Symptomen gehören. Folgende Kräuter haben sich – je nach Beschwerden – bewährt:

1. Zyklusharmonsierung

Traubensilberkerze, Mönchspfeffer, Schafgarbe, Frauenmantel und Yamswurzel können dazu gute Dienste leisten.

2. Stimmungsschwankungen

Johanniskraut, Lavendel, Passionsblume, Melisse und Hopfen haben schon vielen Frauen über die hormonell bedingten Verstimmungen hinweggeholfen.

3. Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Salbei, Traubensilberkerze, Hopfen und Rotklee können das vegetative Nervensystem regulieren, das für die Hitzewallungen verantwortlich ist.

4. Herzrasen

Hier kann Weissdorn Sie gut unterstützen.

Der Einsatzbereich von Heilkräutern ist sehr groß, ebenso ob sie als Tee, Tinktur oder Extrakt angewandt werden. Auch Heilpflanzen sind nicht nebenwirkungsfrei, weswegen eine Selbstmedikation nicht ratsam ist. Gerne berate ich Sie dazu und wir finden zusammen eine für Ihre individuellen Beschwerden wirksame Kombination von Kräutern.

Haben Sie noch weitere Fragen oder möchten Sie einen Termin für ein Erstgespräch ausmachen? Sprechen Sie mich gerne an, ich freue mich auf Sie in meiner Praxis in Rosdorf bei Göttingen.