Sie ernähren sich bewusst mit vielen Bio-Lebensmittel und achten darauf, dass Sie möglichst wenig Plastik verwenden? Sie vermeiden Medikamente wegen möglicher Nebenwirkungen? Dann ist auch die Natürliche Familienplanung (NFP) für Sie interessant. So können Sie ohne Hormone verhüten oder auch ganz gezielt eine Schwangerschaft planen.
Der deutsche Arzt Josel Rötzer hat die NFP in den 1960er Jahren entwickelt. Er hat sich mit den Veränderungen des weiblichen Körpers während des Zyklus beschäftigt. So konnte er aus verschiedenen Parametern ablesen, wann die fruchtbaren Tage der Frau sind.
Bitte beachten Sie, dass die NFP keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bieten kann. Ebenso ist sie nicht junge Frauen und Mädchen geeignet, deren Zyklus und Hormonhaushalt sich noch einpendeln muss.
Die Vorteile der NFP
Bei der NFP handelt es sich nicht nur um eine weitere Methode zur Empfängnisverhütung oder Planung der Schwangerschaft. Es geht vor allem um das Erlernen eines bewussten Umgangs mit der eigenen Fruchtbarkeit und das Erkennen der fruchtbaren Tage. Die NFP setzt dazu verschiedene Methoden ein. Im Zentrum stehen die Körpertemperatur und der Zervixschleim, die sich im Laufe des Zyklus verändern.
Das individuelle Erleben des Zyklusgeschehens und die Stärkung Ihres Körperbewusstseins sind ein elementarer Bestandteil der Natürlichen Familienplanung. Wenn Sie einen Kinderwunsch hegen und die NFP zur Planung der Schwangerschaft einsetzen, gestaltet sich der Übergang von der Verhütung zur Babywunschphase nahtlos. Allerdings braucht es für die sichere Anwendung ein wenig Zeit und Geduld. Meist dauert es mehrere Zyklen, bis Sie ausreichend Erfahrung gesammelt haben, um Signale Ihres Körpers richtig zu deuten. Ein unregelmäßiger Lebensrhythmus, Alkoholkonsum, Stress oder Erkrankungen können ebenfalls den eigenen Zyklus beeinflussen und die natürliche Familienplanung unsicherer machen.
Wie „sicher“ ist die NFP?
Die natürliche Familienplanung hat verschiedene Methoden zur Bestimmung der fruchtbaren Tage und je nach Methode variiert die Sicherheit. Als Orientierung gilt der Pearl-Index, der angibt, wie hoch der Anteil sexuell aktiver Frauen ist, die trotz Verwendung einer bestimmten (Verhütungs- oder NFP-)Methode innerhalb eines Jahres schwanger werden. Je niedriger der Wert, desto besser ist die Methode.
Die Methoden der NFP nach Sicherheit
· Kalendermethode (auch Knaus-Ogino-Methode)
Bei dieser (einfachsten) Methode werden die fruchtbaren Tage anhand einer bestimmten Formel aus dem Zyklus abgeschätzt. Der Pearl-Index liegt bei sehr hohen 9–30.
· Hormonmethode
Dabei messen Sie jeden Morgen die am Zyklus beteiligten Hormone im Urin mithilfe eines Teststreifens. Der Pearl-Index beträgt 5–6.
· Temperaturmethode
Bei dieser Methode messen Sie Ihre morgendliche Basaltemperatur (das ist die Körpertemperatur beim Aufwachen). Der tiefste Wert wird als Hinweis auf den Zeitpunkt Ihres Eisprungs gedeutet. Der Pearl-Index liegt bei 0,3–3.
· Billingsmethode
Dabei beobachten Sie die Beschaffenheit Ihres Zervixschleims. Der Pearl-Index beträgt 3–23.
· Symptothermale Methode
Diese Methode ist eine Kombination der Temperatur- und Billingsmethode. Sie gilt als sicherste NFP-Verhütungsmethode mit einem Pearl-Index von sehr sicheren 0,2–2,2.
Als Vergleich ist es interessant zu wissen, dass der Pearl-Index der Pille bei 0,1–0,9 liegt, der der Hormonspirale bei 0,16. Das Kondom weist 2–12, das ist allerdings vor allem auf Anwendungsfehler zurückzuführen.
Die symptothermale Methode als sicherste NFP-Methode
Die symptothermale Methode ist jene NFP-Methode, die sowohl für gezielte Schwangerschaften als auch zur hormonlosen Verhütung am häufigsten angewendet wird und auch als die sicherste gilt.
Dabei messen Sie zunächst jeden Morgen Ihre Basaltemperatur und notieren diese in einer Tabelle (auch Zyklus-Blatt genannt). Mittlerweile können das auch viele Zyklus-Apps. Wichtig ist, immer an der gleichen Stelle zu messen – entweder im Mund, in der Vagina oder im After.
Die fruchtbaren Tage liegen um den Eisprung herum und dauern etwa 6 Tage. Sie beginnen 3-5 Tage vor der Ovulation und enden 12-24 Stunden danach, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft am Tag des Eisprungs am höchsten ist. Die Basaltemperatur steigt in der Regel nach dem Eisprung um etwa 0,2 Grad Celsius an. Damit lässt sich der Eisprung bei einem regelmäßigen Zyklus recht gut eingrenzen.
Im zweiten Schritt der symptothermalen Methode beobachten Sie die Beschaffenheit des Zervixschleims beobachtet und notieren diese ebenfalls. An den fruchtbaren Tagen ist der Schleim flüssiger und klarer, damit Spermien ihn durchdringen können. An unfruchtbaren Tagen hingegen ist der Zervixschleim trüb und zäh.
Was kann ich in meiner Praxis für Kinderwunschbegleitung in Rosdorf bei Göttingen für Sie tun?
Ich begleite und unterstütze Sie sehr gerne in meiner Praxis bei der Natürlichen Familienplanung. In einem persönlichen Gespräch berate ich Sie ausführlich und wir besprechen, ob diese Methode für Sie und Ihre Lebenssituation die richtige ist. Ebenso sprechen wir dabei über eine eventuelle Kinderwunschplanung und wie ich Sie dabei begleiten darf.
Haben Sie noch Fragen oder möchten Sie einen ersten Termin vereinbaren? Sprechen Sie mich einfach an, ich freue mich auf Sie.