Die Wechseljahre – für viele von uns nicht unbedingt die lustigste Zeit unseres Lebens. Vielfältig können die Beschwerden sein (Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Verdauungsproblem sind nur einige Beispiele), die durch die Hormonumstellung ausgelöst werden können. Dabei kann diese Umstellung schon in der Prämenopause ab dem 40. Lebensjahr losgehen.
Die Zusammenhänge rund um die Wechseljahre
Und leider gehört auch das Tabuthema „Inkontinenz und Blasenschwäche“ dazu. Man nimmt an, dass bis zu zwei Drittel aller Frauen in den Wechseljahren darunter leiden.
Warum ist das so?
Während der Wechseljahre wird immer weniger Östrogen in den Eierstöcken produziert, was völlig normal ist. Meist passiert das langsam und schleichend. Östrogen hat viele Funktionen in unserem Körper. Unter anderem ist es für die Stärke des Bindegewebes wichtig. Je mehr nun der Östrogenspiegel sinkt, desto schwächer wird auch das Bindegewebe. Das Bindegewebe hält all unsere Organe, so eben auch die Gebärmutter, Harnblase und Harnleiter an Ort und Stelle. Ist das Bindegewebe nun durch den Östrogenmangel geschwächt (und möglicherweise durch Übergewicht zusätzlich belastet), kann das ein Absinken der Organe bedeuten. Betrifft das die Harnblase, leiden wir unter Blasenschwäche, weil die Position der Blase nicht mehr zu 100% stimmt.
Ebenso können Bakterien und Viren durch die geringere Durchblutung der Schleimhäute leichter zu Harnwegsinfekten führen. Wir empfinden immer öfter unangenehmen Harndrang und leiden unter einer sogenannten „Reizblase“.
Wann tritt die Blasenschwäche am häufigsten auf?
Meist fällt das Zurückhalten des Urins schwerer und manchmal schaffen wir es nicht mehr ganz rechtzeitig auf die Toilette. Sport, Niesen, Husten oder Lachen (also alles Dinge, bei denen wir unseren Beckenboden brauchen) können ebenfalls zu dem ungewollten Verlust einiger Urintropfen führen. Besonders unangenehm kann sich das beim Geschlechtsverkehr bemerkbar machen.
Was Sie selbst bei Blasenschwäche tun können
Gezieltes Beckenbodentraining (das Sie vielleicht schon aus der Rückbildung nach einer Geburt kennen) kann Blasenschwäche vorbeugen und bessern. Es gibt dazu eigene Kurse, wenn Sie gerne in einer Gruppe sind oder Sie fragen Ihre Physiotherapeutin nach den geeigneten Übungen, die Sie auch zu Hause machen können. Eine sehr einfach durchzuführende Übung ist es beispielsweise, den Urin beim Toilettengang gezielt zurückzuhalten.
Generell ist Bewegung und Sport gesund, und auch der Beckenboden wird durch regelmäßigen Sport gestärkt.
Manche meiner Patientinnen sehen eine Reduktion ihrer Trinkmenge als Ausweg. Sie denken, wenn sie weniger trinken, müssen sie weniger oft die Toilette aufsuchen. Das ist jedoch ein Irrglaube – wenn Sie zu wenig trinken, belastet das Ihre Blase zusätzlich und reizt sie noch mehr. Mehr Flüssigkeitsaufnahme wiederum hilft bei der Vorbeugung von Harnwegsinfekten, weil die Blase sich gut durchspülen kann.
Sind Sie als Mutter häufiger von Inkontinenz betroffen als Frauen ohne Kinder?
Schwangerschaft und Geburt belasten natürlich die Beckenbodenmuskulatur und können zu dauerhaften Veränderungen im Muskel- und Bindegewebe rund um Blase und Gebärmutter führen. Diese Veränderungen können die Absenkungen der Blase und der Gebärmutter fördern. Nicht zuletzt deswegen ist eine gezielte Rückbildung nach der Geburt so wichtig! Nicht zu vernachlässigen ist auch der Einfluss von starkem Übergewicht. Dieses fördert die Absenkungen der Organe ebenfalls, weil es das Bindegewebe stärker strapaziert.
Wie kann ich Ihnen bei Blasenschwäche in den Wechseljahren in meiner Praxis für Naturheilkunde helfen?
Ich setze in meiner Naturheilpraxis, die sich auf Frauenheilkunde spezialisiert hat, bei der Behandlung von Inkontinenz in den Wechseljahren auf bioidentische Hormone. Bevor wir mit der Behandlung starten, führe ich im Rahmen der Erstanamnese einen Hormonspeicheltest durch. So können wir sehen, welche Hormone sozusagen aus dem Rahmen fallen und darauf reagieren.
Bioidentische Hormone gleichen im Gegensatz zu synthetischen Hormonen der Zusammensetzung körpereigener Hormone. Sie werden aus natürlichen, pflanzlichen Quellen gewonnen und können in den Wechseljahren individuell an den zyklischen Bedarf des Körpers angepasst werden.
Haben Sie noch weitere Fragen oder möchten Sie einen Termin für ein Erstgespräch ausmachen? Sprechen Sie mich gerne an, ich freue mich auf Sie in meiner Praxis für Naturheilkunde in Rosdorf bei Göttingen.