Allergien sind weitverbreitet und immer mehr im Zunehmen. Wahrscheinlich kennen Sie das auch: Die Katze Ihres Nachbarn können Sie ohne niesen nicht streicheln? Wenn Sie ein neues Waschmittel ausprobieren, kann es sein, dass Sie mit Hauterscheinungen reagieren. Oder freuen Sie sich auch schon so auf den Frühling und die ersten Blüten und grünen Wiesen? Und können dann die langen Spaziergänge oder die Zeit im Garten gar nicht genießen, weil Sie so starken Heuschnupfen haben? Dann ist es auch nur ein schwacher Trost, dass es 20% der Deutschen so geht wie Ihnen. Im Grunde können Sie auf jeden Stoff allergisch reagieren, die meisten Menschen sind auf eine bestimmte Pollenart, ein Nahrungsmittel, Duftstoffe, Tierhaare, Hausstaub oder Bienen- oder Wespengift allergisch. Der Heuschnupfen (Pollinosis), den viele von uns besonders im Frühling kennen, ist eine spezielle Form einer Allergie, die durch den Kontakt mit Blüten-, Gräser- und Baumpollen ausgelöst wird.
Was genau ist eine Allergie?
Generell wird bei jedem Kontakt mit einer fremden Substanz (Allergen) unser Immunsystem aktiv. Das ist wichtig, denn so können die immunkompetenten Zellen Krankheitserreger sofort bekämpfen. Bei einer allergischen Reaktion reagiert das Immunsystem auf die auslösenden Stoffe (die Allergene) extrem heftig und „verwechselt“ sie mit einem Krankheitserreger, der bekämpft werden muss. Dies führt unter anderem zu einer verstärkten Histaminausschüttung und zu den typischen Symptomen des Heuschnupfens und anderen allergischen Reaktionen.
Eine Allergie ist also eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem aus einer Fehlsteuerung heraus körpereigene Gewebe angreift. Beim Erstkontakt kommt es übrigens nur zu einer sogenannten Sensibilisierung, das bedeutet, der Körper „merkt“ sich die Antigene. Allergische Symptome treten erst bei wiederholtem Kontakt auf.
Jeder Stoff kann eine allergische Reaktion auslösen, besonders häufig sind Allergien auf eine bestimmte Pollenart, ein Nahrungsmittel, Tierhaare, Kosmetika, Nickel, Hausstaub oder Bienen- oder Wespengift. Echte Nahrungsmittelallergien können auf Nüsse, Erdbeeren oder Meeresfrüchte auftreten.
Welche Symptome kann eine Allergie haben?
Allergien können mit sehr unterschiedlichen Symptomen einhergehen, zum Beispiel Schnupfen mit rinnender Nase und Niesen, juckenden und brennenden Schleimhäuten (Augen, Nase, Ohren, Mund), Hautausschlägen mit Juckreiz und Quaddeln, Magen-Darm-Beschwerden oder allergischem Asthma mit Atemnot.
Pollenflug und Heuschnupfen bald das ganze Jahr über?
Die Intensität der Pollenkonzentration in der Luft variiert natürlich mit den Jahreszeiten. Bereits im Frühling sind Birken-, Erlen- und Haselnusspollen aktiv, im Frühsommer blühen besonders viele Gräser und Kräuter. Richtung Herbst hingegen können Beifußpollen oder auch Brennesselpollen Probleme machen.
Bei besonders empfindlichen Menschen kann sich somit die Heuschnupfenperiode von Februar bis Oktober hinziehen. Dazu kommen die verlängerten Blühzeiten der Pflanzen, bedingt durch die klimatischen Veränderungen weltweit. Unter Umständen könnten Allergiker dann das ganze Jahr über an den Beschwerden des Heuschnupfens leiden.
Mehr Heuschnupfen in Städten?
Neueste Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Anzahl der unter Heuschnupfen leidenden Menschen in den Großstädten immer mehr ansteigt. Dies kann an der hohen Feinstaubbelastung liegen: Kohlendioxid kann zu einer höheren Allergenkonzentration in den Pollen beitragen.
Nahrungsmittelunverträglichkeit/-intoleranz und Allergien – ist das dasselbe?
Bei einer Nahrungsmittelintoleranz (NMI) ist Ihr Körper nicht in der Lage, bestimmte Bestandteile der Nahrung zu verdauen oder zu verwerten, weil ihm beispielsweise ein notwendiges Enzym fehlt. Es kommt jedoch im Unterschied zu Allergien zu keiner Überreaktion des Immunsystems. NMIs sind sehr häufig und werden von den Betroffenen oft als sehr einschränkend im Alltag empfunden. Die Symptome reichen von Verdauungsbeschwerden aller Art über Kopfschmerzen und Hauterscheinungen. Auch immer wieder auftretende Müdigkeit kann von einer NMI ausgelöst werden.
Warum haben nur manche Menschen eine Allergie?
Die genaue Ursache, warum einige Menschen unter Heuschnupfen leiden und andere nicht, ist nicht bekannt. Medizinisch spricht man von einer atopischen Disposition, wenn eine Neigung zu allergischen Reaktionen vorliegt. Vererbung kann dabei eine gewisse Rolle spielen. Neuere Studien besagen auch, dass eine übertriebene Reinlichkeit bei Kindern die Entwicklung des Immunsystems nicht genügend fordert und damit Allergien Vorschub leisten kann.
Der Ansatz der Naturheilkunde
Die Naturheilkunde geht davon aus, dass Allergien in Störungen der Darmflora begründet sein können. Auch eine Untersuchung der Stuhlflora kann wertvolle Hinweise liefern. Ich kann Sie, individuell für Sie passend, mit verschiedenen Behandlungsmethoden unterstützen, wenn Sie unter Heuschnupfen oder Pollenallergien leiden.
50% der Allergiker leiden unter Kreuzallergien
Unter Kreuzallergien versteht man, dass das Immunsystem nicht nur auf Baumpollen allergisch reagiert, sondern auch auf andere ähnlich strukturierte Substanzen. Typische Kombinationen sind zum Beispiel
- Birkenpollen und Nüsse, Mandeln, Karotten und Äpfel
- Beifußpollen und Kamille, Sellerie, Kiwi, Koriander, Paprika, Erdnüsse
Diese Kreuzallergien können besonders lästig sein, denn wer unter ihnen leidet, muss auch seinen Speiseplan danach richten.
Leiden auch Sie unter Heuschnupfen oder Kreuzallergien? Ich berate Sie gerne in einem persönlichen Gespräch in meiner Praxis in Rosdorf bei Göttingen über die für Sie passenden Behandlungsmöglichkeiten, damit Sie Ihr Leben auch in der Pollensaison in vollen Zügen genießen können.